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Die Geschichte ist stellvertretend für viele persönliche Erfahrungen. Sie finden Tipps, wie man Probleme angehen kann. Und sie macht vor allem deutlich, dass durch die CML-Medikamente Nebenwirkungen auftreten, die das Leben stark beeinträchtigen können. Dafür gibt es oft eine Lösung. Wie diese aussehen kann, beschreibt die Geschichte von Gisela.

Name: Gisela P.
Alter: geboren 1954
Familienstand: verheiratet, 2 Kinder, 3 Enkel
Beruf: Rentnerin (früher: Steuerfachangestellte)
Hobbys: Gartenarbeit, Bowling, E-Bike-Fahren, Handarbeiten, ehrenamtliches Engagement im Tierschutz
Diagnosezeitpunkt: 2015

CML hat mein Leben auf den Kopf gestellt

Ich habe seit 2015 CML. Das kommt mir jetzt wie eine Ewigkeit vor und doch erinnere ich mich sehr gut an die erste Zeit. Die Diagnose kam aus heiterem Himmel und hat mich erst mal ziemlich aus der Bahn geworfen. Vor allem die Nebenwirkungen haben mich über lange Zeit hinweg sehr belastet.

Aber letztlich habe ich zusammen mit meinem Arzt einen Weg gefunden, sodass ich heute wirklich gut zurechtkomme. Ja, ich würde sogar sagen, ich habe an Lebensqualität gewonnen im Vergleich zu der Zeit vor der Erkrankung. Erstaunlich, wo die CML doch eine Krebserkrankung ist!

Zitat: «Das hat mich erstmal aus der Bahn geworfen». Dargestellt sind auch Kegel und eine Kugel
Novartis

Der Therapiebeginn war kein Zuckerschlecken

Wahrscheinlich geht es vielen Menschen mit CML am Anfang ähnlich wie mir. Die Diagnose ist ein Schock, den man erst mal verdauen muss. Es hat Wochen gedauert, bis ich langsam verstehen konnte, was der Arzt mir zu erklären versucht hat. Ich erfuhr, dass man mit der CML heutzutage eine annähernd «normale» Lebenserwartung haben kann, und dass es gute Medikamente gegen die CML gibt.

Im Nachhinein hätte ich mir gewünscht, dass mein Mann bei diesen ersten Gesprächen dabei gewesen wäre. Er wäre wahrscheinlich aufnahmefähiger gewesen und hätte mir, als wir wieder zu Hause waren, Details erklären können, die ich in diesem Moment gar nicht gehört oder verstanden habe.

Leider hatte ich relativ starke Nebenwirkungen, zu Beginn taten mir die Knochen weh und ich hatte Muskelkrämpfe und Übelkeit. Später dann vor allem Durchfall und starke Müdigkeit, sodass ich mich eigentlich erst durch die Therapie richtig krank fühlte.  Das war für alle Beteiligten belastend, auch für meinen Mann und meine Freundinnen, mit denen ich nichts mehr unternehmen wollte.

Video: Diagnose CML – wie geht es jetzt weiter?

Nebenwirkungen sind behandelbar?!

Natürlich habe ich im Internet gesucht, was ich gegen die Beschwerden tun könnte. Ich habe viele Hausmittel und auch Präparate aus der Apotheke versucht. Sogar eine Diät habe ich mir ausgedacht.
Erst später habe ich gelernt, dass diese «Dr. Suchmaschine»-Tipps mit Vorsicht zu genießen sind. Sie hätten die Wirkung meines Medikaments negativ beeinflussen oder die Nebenwirkungen sogar noch verstärken können.
Letztlich hat davon sowieso nichts wirklich geholfen. Ich empfand es schon fast als zynisch, wenn ich dann online las «Nebenwirkungen sind behandelbar».

Ich war so müde, dass ich jegliche Lust an Fahrradausflügen oder Bowling verlor, was mir früher so viel Spaß gemacht hatte. Zum Glück hatten meine Freundinnen und vor allem auch mein Mann großes Verständnis für mich. Aber so eingeschränkt hatte ich mir mein Leben nicht vorgestellt.

Chronische Krankheit und Partnerschaft:

Wie schlecht geht es mir wirklich?

Ich weiß nicht, wie es kam, dass ich eines Tages mit der Arzthelferin bei meinem Onkologen sprach. Sie fragte mich wohl, wie es mir gehe und ich antwortete vermutlich: «Wenn ich ehrlich bin, gar nicht gut». Jedenfalls berichtete ich ihr, wie sich mein Leben durch die Nebenwirkungen verändert hatte. Sie ermutigte mich, dies unbedingt meinem Arzt zu erzählen.

Ich tat das nicht sofort, weil ich skeptisch war, ob ich vielleicht zu viel jammerte. Ich hatte so Gedanken wie: «Na, eine Krebserkrankung ist eben kein Spaziergang. Du kannst froh sein, dass du keine Chemo brauchst.» Ich wollte den Arzt nicht mit etwas belästigen, was vielleicht völlig normal war. Und so litt ich noch einige Zeit weiter.

Umgang mit chronischen Nebenwirkungen:

Den inneren Schweinehund überwinden

Den Ausschlag, das Thema doch bei meinem Arzt anzusprechen, gab letztlich mein Mann. Er sagte zu mir: «Gisela, frag doch deinen Arzt wenigstens mal, was er zu den Beschwerden meint. Wenn er nichts davon weiß, kann er dir auch nicht helfen.» Damit hatte er definitiv recht.

Beim nächsten Kontrolltermin erzählte ich also, dass ich oft müde war und häufig Durchfall hatte. Der Arzt hörte mir aufmerksam zu und verschrieb mir dann etwas gegen den Durchfall.

Das Durchfall-Medikament half ein bisschen, aber wohl fühlte ich mich immer noch nicht. Ehrlich gesagt, war ich auch etwas irritiert. Ich hatte mir mehr Reaktion erhofft, wenn ich meinem Arzt von meinen Beschwerden berichte. Kurz überlegte ich sogar, den Arzt zu wechseln.

Aber ich nahm meinen Mut nochmal zusammen und beschrieb ab jetzt immer wieder deutlich, wie sich die Nebenwirkungen in meinem Alltag auswirkten.

Beharrlichkeit zahlt sich aus

Ich erzählte meinem Arzt von unserem Ausflug auf die Kirmes und was für ein Problem ich hatte, als der Durchfall plötzlich wieder kam. Und dass ich wegen der Müdigkeit nicht mehr bowlen ging. Ich sagte, dass mein Mann den Garten jetzt allein pflegt und ich mein Ehrenamt quasi an den Nagel gehängt habe. Da wurde mein Arzt dann doch hellhörig.

Ich stellte auch die Frage, ob diese Beschwerden denn normal seien und ich das aushalten müsse! Ich wollte diese Einschränkungen einfach nicht mehr hinnehmen. Und ich fragte sogar, ob das vielleicht mit einem anderen CML-Medikament anders wäre.

Die Beziehung zu meinem Arzt entwickelte sich mit der Zeit dann doch sehr gut. Hinterher waren wir beide froh, dass ich das Gespräch mit ihm gesucht hatte und so beharrlich geblieben war. Mein Arzt zeigte mir verschiedene Möglichkeiten auf, was wir gegen die Nebenwirkungen tun könnten und was es noch für Medikamente gibt. Seither fragt er in jedem Termin nach und prüft, wie es läuft. Die Maßnahmen, die wir ergriffen haben, funktionieren auch und ich habe mich schon wieder öfter mit meinen Freundinnen verabredet.

Mit der Checkliste können Sie Ihren nächsten Arzttermin vorbereiten.
Novartis

Checkliste: So bereiten Sie sich optimal für den Arzttermin vor

Jetzt geht es leichter

Mein Mann freute sich, dass ich aktiv geworden war und mit meinem Arzt jetzt so gut sprechen kann. Und ich merke, dass mir allein die Tatsache guttut, dass ich das Thema Nebenwirkungen nun aktiv angehe. Das gibt mir das Gefühl, als hätte ich mein Leben wieder ein Stück mehr selbst in der Hand.

Ich recherchierte wieder im Internet und fand eine Selbsthilfegruppe, die mir viele gute Tipps gab. Das hat mir sehr geholfen und ich fühlte mich nicht mehr so allein. Die Arzthelferin empfahl mir noch, für ein paar Monate ein Symptom-Tagebuch zu führen: um zu sehen, wann es mit der Müdigkeit mal besser mal schlechter ist – und was mir guttut in dieser Hinsicht.
Mit dieser Dokumentation würde es mir vielleicht leichter fallen, mit dem Arzt darüber zu sprechen. Ich fand das eine gute Idee und habe jetzt damit angefangen.

Mehr im Leben

Nach einigem Zögern habe ich mich jetzt doch bei der Selbsthilfegruppe hier vor Ort angemeldet und will zum nächsten Treffen gehen. Ich bin gespannt und auch ein bisschen aufgeregt, wie das wird.

Insgesamt bin ich froh, dass ich über meinen Schatten gesprungen bin und mit dem Arzt über die Nebenwirkungen gesprochen habe. Ich bin fast ein wenig überrascht, wie leicht es letztlich ging. Und ich habe meinen Arzt besser kennengelernt. Das aufgebaute Vertrauen zwischen uns tut mir gut, denn wir werden ja doch noch ein sehr langes Weilchen miteinander zu tun haben.

Selbsthilfe hat viel zu bieten – auch für mich?!:

Hinweis: Dies ist eine fiktive Geschichte. Sie wurde anhand zahlreicher Erfahrungsberichte von CML-Betroffenen entwickelt und durch eine Patientenvertreterin und Angehörige eines Betroffenen qualifiziert.

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