Die chronische myeloische Leukämie (CML) ist heutzutage meist gut behandelbar. Die Therapie kann neben der therapeutischen Hauptwirkung auch verschiedene Nebenwirkungen haben. Dies muss man als Patient bzw. Patientin nicht einfach hinnehmen, sondern kann dem aktiv entgegenwirken.
Die Philadelphia-Chromosom-positive CML kann heutzutage meist gut behandelt werden, sodass Patienten und Patientinnen eine nahezu normale Lebenserwartung haben können.1 Eine zentrale Rolle in der Therapie der Erkrankung spielt die medikamentöse Behandlung z. B. mit Tyrosinkinasehemmern.Sie ist die empfohlene Standardtherapie bei erwachsenen Patienten und Patientinnen mit Philadelphia-Chromosom-positiver CML und hat zum Ziel, die Erkrankung in der chronischen Phase zu stabilisieren und die Bildung von Leukämiezellen dauerhaft zu unterdrücken.1

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CML-Patientin seit 2015
Therapie mit Nebenwirkungen
Tyrosinkinasehemmer können auch Nebenwirkungen haben
Wie viele andere Behandlungsmethoden können neben der gewünschten Hauptwirkung auch bei Tyrosinkinasehemmern unerwünschte Nebenwirkungen auftreten, die für die Patienten und Patientinnen mehr oder weniger belastend sein können.
Nebenwirkungen von Tyrosinkinasehemmern sind z. B.:2

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Flüssigkeitseinlagerungen im Gewebe oder Lunge (Ödeme)

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Magen-Darm-Beschwerden (z. B. Übelkeit, Bauchschmerzen, Durchfall)

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Muskel- oder Knochenschmerzen

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Kopfschmerzen

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Hautirritationen (Hautausschlag, Juckreiz)

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Chronische Müdigkeit (Fatigue) und Antriebslosigkeit

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Erhöhte Leberwerte

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Husten, Atemnot
Welche Beschwerden bei wem in welcher Ausprägung auftreten, lässt sich nicht vorhersagen. Sie können auch bei den unterschiedlichen Tyrosinkinasehemmern verschieden sein. Manche Nebenwirkungen treten vor allem zu Beginn der Behandlung auf und lassen mit der Zeit nach (siehe Video). Auch bewertet jeder Mensch unterschiedlich, wie belastend er eine Nebenwirkung tatsächlich empfindet.
Wenn Ihre Lebensqualität durch die Nebenwirkungen beeinträchtigt ist oder Sie die Beschwerden als belastend empfinden, wenden Sie sich auf jeden Fall an Ihre Ärztin bzw. Ihren Arzt.
Ein Arzt und eine Ärztin beantworten häufige Fragen zum Thema Nebenwirkungen
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten
In manchen Fällen – und gerade in höherem Lebensalter – liegen neben der CML noch andere Erkrankungen vor, die die Einnahme von Medikamenten erfordern, wie z. B. Diabetes, Herz- oder Nierenerkrankungen. Auch akute Erkrankungen, die z. B. die Einnahme eines Antibiotikums erforderlich machen, können zusätzlich zur CML auftreten.
Gerade die eben erwähnten Antibiotika, aber auch z. B. «blutverdünnende» Medikamente und Medikamente zur Behandlung psychischer Probleme (Psychopharmaka) können zu sogenannten Wechselwirkungen führen.
Beispielsweise durch ähnlichen Abbau der Medikamente in Leber oder Niere kann es vorkommen, dass sich die Medikamente in ihrer Wirkung gegenseitig beeinflussen – im Sinne einer zu geringen oder sogar ausbleibenden Wirksamkeit, aber auch im Sinne einer Wirkungsverstärkung. Wenn Ihnen ein Arzt oder eine Ärztin also ein neues Medikament verschreibt oder auch, wenn Sie vorhaben, ein frei verkäufliches «Hausmittel» einzunehmen, sprechen Sie mit ihm oder ihr darüber, ob sich dieses mit Ihrer CML-Therapie verträgt.

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Wie Sie Wechselwirkungen vermeiden

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Nebenwirkungen lassen sich positiv beeinflussen
Wichtig ist jedoch zu wissen, dass man Nebenwirkungen nicht einfach als notwendiges Übel akzeptieren und mit ihnen leben muss. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, diese zu lindern bzw. besser mit ihnen umgehen zu können. Mit medizinischen Maßnahmen aus dem Bereich der sogenannten Supportivmedizin3 oder solchen, die die Patienten und Patientinnen selbst ergreifen können.
In manchen Fällen treten Nebenwirkungen, wie oben bereits erwähnt, vorübergehend zu Beginn der Behandlung auf und lassen dann nach einiger Zeit von selbst wieder nach.
Sollte dies nicht der Fall sein oder die Nebenwirkungen so stark sein, dass sie nicht toleriert werden können, kann Ihre Ärztin bzw. Ihr Arzt Ihnen eventuell dazu raten, die Dosis vorübergehend zu reduzieren. Hilft auch dies nicht, gibt es noch die Möglichkeit, auf ein anderes Medikament zu wechseln.1,2
Wichtig ist außerdem, dass Sie Ihre Therapie nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin verändern oder unterbrechen, um Komplikationen zu vermeiden.2
Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich feststellen, sprechen Sie diese in jedem Fall bei Ihrem nächsten Arzttermin an. Notieren Sie sich Beschwerden eventuell in einem Symptom-Tagebuch bis zum nächsten Termin.
Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin kann Ihnen Tipps geben, was gegen die Nebenwirkungen getan werden kann bzw. Sie selbst tun können. Unter Umständen werden Sie auch lernen müssen, mit gewissen Einschränkungen zu leben, doch dies müssen Sie nicht von vornherein hinnehmen.

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Die meisten Nebenwirkungen sind bekannt und lassen sich in der Regel durch geeignete Maßnahmen bessern.
Symptom-Tagebuch
Um einen besseren Überblick zu bekommen, welche Beschwerden für Sie besonders häufig oder belastend sind, empfiehlt es sich, regelmäßig aufzuschreiben, wie Sie sich körperlich und seelisch fühlen. Ihre Notizen können Sie auch im Arztgespräch nutzen. Mit unserem Symptom-Tagebuch gehen die Eintragungen schnell und einfach von der Hand.

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Quellen:
- Leukämie-online.de: Patientenfreundliche Zusammenfassung der Empfehlungen des European LeukemiaNet (2020) für die Behandlung der chronischen myeloischen Leukämie – veröffentlicht von CML Advocates Network https://www.leukaemie-online.de/38-cml/1361-elnpatientenfreundlich (zuletzt besucht am 05.05.2023).
- Deutsche Leukämie- und Lymphom-Hilfe (DLH): Imatinib, Nilotinib, Dasatinib, Ponatinib und Bosutinib Umgang mit Nebenwirkungen. Stand: Januar 2018. https://www.leukaemie-hilfe.de/infothek/eigene-publikationen/infoblaetter/imatinib-nilotinib-dasatinib-ponatinib-und-bosutinib-umgang-mit-nebenwirkungen (zuletzt besucht am 05.05.2023).
- Webseite der Deutschen Krebshilfe: https://www.krebshilfe.de/informieren/therapie/unkonventionelle-krebsbehandlung/ (zuletzt besucht am 05.05.2023).